The Mold: Chimera

The liner notes

Telling friends about my new album they asked me about the musical style. “Let’s say ambient” I used to respond, feeling a bit uncertain about this kind of description of the thing I’ve created.
But how would I describe this piece of music?
First I have to mention that I avoid playing the guitar mostly although I’m a guitar player. My approach to music is quite different not playing my main instrument. So I tried to use mainly synthesized sounds to create a certain kind of melancholic feeling causing goose bumps – that was my main goal. Then I listened to the soundscapes and let my heart decide when sounds should change. I wanted to have the opportunity and time to perceive every different colour of the used layers.
Till crossed my way searching for a new approach to music in general. He decided to develop some lines, arranging and recording these in my studio. We created six unique pieces of music, far away from any intention to reach a mainstream success: voyages through different styles and dynamic ranges, put together to a musical continuum with ascending and descending arcs of suspense, no matter how long they will take. We turned every musical note, every noise, every wanted musical unperfectness, every rhythmical figure upside down, struggling for an agreement of the right musical expression related to every tune.
At last here it is, after lots of time, heart blood, passion and hard work, the best we can offer for this moment: a mixture of different styles, topped with real instruments, taking you on a surprising trip, a real musical CHIMERA.

Winfried Pfeuffer, July 2014


The tracks

1. La mer urbaine

2. Anthem

3. Floripa

4. Das blaue Hemd

5. Unasked questions

6. Polioxymoron


The poetry (online only)

TRACK ONE
the sound around
the song be found and loop
nun sachte surren bojen
badenixen
zwischen wellenbrösel
auf der sinuskurve
wellenbrecher so gar
nicht speed guitar
und die ambient ampel slowly
auf blaue welle ohne delle
breitet sich the sound am bug
und an den ufern eine flüstertüte
der zurufer
hat da der eine oder andre
einen notenständer in den kies gesetzt
sitzen da nicht zwei
im tintenfass so ganz
versunken von den schnipseln im
klangliegestuhl und der ton
spurt für ne ganze weile
dimmt sich ein in badesalz
hört die gangway plätschern
und so weiter auf
der tretbootleiter
und alle boys and girls on board
boarding a soundcheck
was hast du da denn für einen
track auf dem löffel gezoomt
so ein paar chilli out schoten
mit zimt und pitches und
zusammenfassen sich zu
paper ships verfassten und
kleckse up town am weiher
in der badehose freilose
von post ambient city
ins ohr gestöpselt
ein paar takte
artefakte –

TRACK TWO MORE
Und von weitem ein Blinzeln ein Zischen aus der Brauseflasche
da kannst du erstmal auspacken aus deiner Pausentüte
was ist denn da drin Mohn oder Sesam oder eine Laugenbox
zwischen allen weiten
was hast du erwartet
ein frisch gezwiebeltes Statement ohne Marmelade und doch nicht
abgeschleift
hörst du s hinterm Ohr das Kitzeln flitzen entlaufener Töne
zu viele Romane gelesen oder hast du
ein bisschen Zerstreuung vor dem Weltraumteleskop nötig
dann mal frisch Luft die angepustet wird durch ein Horn
und immer weiter den Sound spuren entlang und
ein Echo spaziert um die Ecke
bevor es schräg angehupt wird
nun lass schon die Luft aus deinen Backen
das schlingert doch wie eine Goldgrube
lass dich einrollen in den Soundteppich
du bist doch sonst kein scheues Cis
stell dir eine Klangliege vor
die im Warteraum steht in der Lounge
und die Ladies warten aufs Okay für den Eintrittsblick
oder einen Trompeter der sich in die Soundgarderobe hängt
und noch mal der Wellenlänge Auskunft gibt
nur mal so auf Verdacht
ist ja keine Detektivgeschichte

TRACK THREE TO ANYONE
Space Snow or Underwater anyway
du kannst mal langsam Deine Arme auf die Startbahn stellen
und dich drehen Wellen und Wind aus allen Richtungen und die
Hosentaschen voll von Soundstaub und dein Raumschiff gleitet durch dein
Quartier und allen Seitenarmen entlang und an der Küste
wo die bloß herkommt
dann der Tonleuchtturmwächter und
die Nixen räkeln sich die Hälse in
den Chorus wie er sich Chill in die Nase zieht die
Arterien entlang wandert sich weiter spinnt
durch alle Wasseratome
Groove-Kristalle unterm Mondlicht
ein Fischschwarm an Noten und
aus dem Bauch des Wales eine Fontäne
der kennt sich aus mit Unterwassertönen undsosoundweiter
da schwimmt sich ein Taucher mit bunten Flossen
durch das Riff der Möglichkeiten und
wird zu Mister Chillout-Surfer auf dem Notenbrett
braucht keinen Kopfhörer nur die Natur belassen
weiterziehen im Strom und
den Aquariumsblick durchs Studio blasen
wir den Regen mal durchs Fenster tropfen durch deine Gehörgänge
die Wendeltreppe hinunter in
deine 4 kleinen Soundwände
die ein und aus atmen
wie der Raum nun hoch und höher steigt
und deinen Kopf massiert
eine Line zieht
auf dem Boden das Spotlight des Kreisels und die Augen
Schönen Dank

TRACK FOUR
Und ist es die Ruhe vor dem Sound oder
nach dem Sound wenn oder auch in all dem
eine Brise Notensalat eine Kontaktimprovisation
von good old Songlines sich auf die Wäscheleine hängen der
Erinnerung hin und her spulen den Wattebausch und
Bogen kann mal einer die alten Popkommentare von der
Herdplatte nehmen und in die Waschmaschine tun
damit mal was zum Schleudern kommt vom Schleudersitz zum
Hochsitz im Soundgarden immer diese Querverweise Querbeet
wie nichts andres querfeldein geloopt wird unter der
Lupe sind chillige Tüftlerveteranen die erahnen
die erahnen dass es nach den 4 Minuten 33 weiter geht im
Tonstudio die Repliken in den Republiken und einfach
mal Till Eulen chillen unter den Rillen und über
den Rändern schlendern in das garstige Ungewisse
ein Zitat abkupfen aus der Musikgeschichte
101 Beats per History und soundpfeuffern
das Verb auf Wiki upsila und da ist doch
oder wenn und dann ein Umstand in der Musik eine
gesellschaftliche Resonanz im Kartoffelkeller
wo der alte Vinyl zu sprießen droht und
vor dem Sturm auf die Datei ganz
audiomatisch einen Salto hörbar in den
Sound of Silence setzen und
Sekunde für Sekunde die Windstärke vergessen
als noch nicht geloopt worden ist
in analogen Zeiten und
verkratzen Wundertüten

TRACK FIVE: CHILLONAUT
Und er schaute aus seiner Erzählkapsel über dem Äquator,
straight on im Streaming der Langzeittöne. Einfach nur Schweben
auf den Raumschienen. Und an der überübernächsten Ecke
an Mars und Pluto vorbei. Fundstücke im Äther, Dateien zu
Meteoriten zerschossen, versuchten verstreute Klangtouristen ihr
Glück am Ohr im Raum. Sternenschaum oder wie auch immer
diese Erscheinung hieß. Welcome an Board. Der Chillonaut sah in
der Ferne Andockversuche und zählte bis 2013. Countdown to
Earth: der Grundrhythmus, der muss stimmen. Ob hier oben im
Flow des Audioversums oder weiter unten an den Klippen des
südlichen Kontinents. Tausende von Punkten.
Wo sich Pinguine die Zeit vertreiben beim Tanz in den Kolonien
und gebrütet werden die Beats per Minute. Die Kapsel schrammte
weiter, es konnte hier unmöglich Polarlicht geben. Das hätten sie
beim letzten Mix gesagt. Am Kontrollpult. Wenn der Ausschlag
aller Lampen in die Atmosphäre blinkt. Jetzt in aller Seelenruhe
an einer Musiklegende vorbei fliegen. Unbedingt.
To boldly go where no one has gone before. Die Erdgeschichte
war noch jung und der Sound, der hier durch dunkle Löcher schall
geschwindet, kam aus der Vergangenheit. Nicht jeder Chillonaut
konnte Soundverdichtungen umschiffen. Sie alle waren Helden
auf Bewährung, dereinst aus Höhlen vertrieben, als das erste
Tierfell Resonanz erzeugte. In den Steppen Afrikas.
Er sendete noch einen Funkspruch hinunter zu den Soundingineuren.
In ihren Gitarrenhemden. Der Daumen ging nach
oben. Er machte ein letztes Foto vom leeren Raum des Sounds.
Bis er für immer verschwand vom Notenradar…

TRACK SIX AND MORE
Und noch eine letzte Frage, auf die es frei galoppierende Antworten gibt.
Unbedingt. Du alter Kartenleser.
Gib Morsezeichen auf der Tonleiter ins All und Meer.
Wie lebt es sich so auf dem Soundplaneten. Wenn jede Tonlage über die
Prärie geflogen kommt. Mit bester Referenz. Mal Luft anhalten.
Chill out vom Helicopter gegen jeden Wetterbericht. An unzähligen
Wasserfällen vorbei. An den Fall der Fälle. Ohne Zwischenfall.
Und ist das alles, was übrig bleibt.
Nur die Aussicht genießen. Wie ein Solo dass hoch zum Aussichtspunkt
türmt. The Point of View. Durch den Trockennebel das Summen der
Warteschleifen. Im Landeanflug und nicht mal angeschnallt bist du.
Das sind doch bestimmt 15 Kilometer Beat an Landebahn. Oder bleibst du
doch nur am Flugsimulator, Nichts weiter als ein paar Luftdrehungen auf
deinem Pilotensessel. Die Kopfhörer drehen dich in jede Richtung.
First Class.
Dann darfst du noch ein paar Krähen oder Raben lauschen. Man gönnt
sich ja sonst nichts. Vor dem fucking spezial Metronom. Mit dem
Instrumentenkoffer auf der Kumuluswolke.
Ein Echo aufsammeln. Einen Flügelschlag.
Und der Salto wird gestanden…
Die Landschaft pulsiert noch ein paar Räume.
Aus dem Off.
Liegt ja sonst nichts weit und breit in der Natur des Klangs herum.
Und das Herz stereoton.
Ein letztes Mal hinterm Ohr gescratcht. Nun mach schon.
Über dem Hochfrequenzgebirge wird das Solo eingesammelt und die
Thermik ausgenutzt.
Routine in der Loungegebärmutter,
Alle Notenpunkte garantiert satellitenfest.
Und du streckst dich nochmals.
Deinen ganzen Resonanzkörper.
Trackst dich aus.
Trittst ins Freie.
Oder drück auf Repeat.


The production notes

All Compositions and Arrangements by The Mold.

The Mold are:

  • Tilman Müller: Trumpet, Piano, Bass, Noises
  • Winfried Pfeuffer: Electric Guitar, Slide Guitar, Bass, Synthesizers, Piano, Sound Creation, Programming, Mixing, Mastering, Production, Concept

Special appearance:

  • Gerhard Caesar: Bass Clarinet on “Anthem”

Credits:

  • Eduardo Ballester-Franzoni, a Mexican artist who I met in Bratislava, for getting himself in for CHIMERA and painting a gorgeously uncommon cover, inspired by the music itself,
  • my Munich Cousin Ed Schmitt for sending me superb poems especially designed for CHIMERA,
  • Jochen Kleinhenz for organizing cover art, printing and website,
  • my Brazilian studio mate and long time musical companion Mic Lochner for supporting and initializing the project,
  • Michael Rau and Florian Seeber, my German studio colleagues, for helping me to get this project fixed,
  • the pupils at the Privates Internatsgymnasium Schloss Torgelow for developing song title and cover ideas.

Tilman Müller would like to thank Gitte for putting up with a trumpet and its player.
Winfried Pfeuffer would like to thank Julia.
Tilman and Winfried would like to thank everybody else not mentioned here.

All the stuff was made at
Frequenz 222 Studios, Unterdürrbacher Straße 222, 97082 Würzburg, Germany.


The Mold

tm
Tilman Müller, trumpet player

  • played the theme of “Wetten dass” (ZDF), has been heard in TV and Cinema productions as “Tatort” (ARD), “Regina auf den Stufen” (ZDF), “Der Papagei” (ZDF), “Terra X” (ZDF), „Drei gegen Troja“ (ZDF); „Thea und Nat“ (ZDF)
  • worked on several CD and broadcast productions
  • was invited to the SWR New Jazz Meeting 2007
  • worked with, Chaka Khan, Curt Cress, Jennifer Rush, Konstantin Wecker, Günter Baby Sommer, Metropol Ensemble Nürnberg, Conexion Latina, Ciancarlo Schiaffini, Claudio Puntin, Mal Waldron, Bernd Konrad, Charles Hayward, ICD Ensemble Munic, Marque Gilmore, the Stuttgarter and Würzburger Philharmoniker, Fred Frith etc.
wp
Winfried Pfeuffer, guitarist, producer

  • owner of sound studios in Würzburg, Germany, and Pomerode, Brasil
  • played 1500 shows with a huge variety of bands in different styles like Jazz, Folk, Heavy Metal, Bossa Nova, World Music etc in Brasil, Russia, Slovakia, Switzerland, Austria and Germany
  • worked with Mousse T., the brasilian Acts Helena Brown and Banda Cavalinho, the film musician Ulrich Reuter, the russian band „Revolver“, „Schuld war nur der Bossa Nova“ Manuela, the Stadttheater Würzburg etc.

Both are represented on numerous CD productions and appeared in TV and Radio programs of different countries.